Vollversammlung: Der Vorstand der Vollversammlung im Jahr 2006: Andreas Schermer, Josef „Hasi“ Unterberger, Norbert Brunner, Gerd Erharter, Roman Moser und Thomas Schönwälder. Nicht im Bild: Christian Mühlberger und Walter Münsterer.

Mit 1. Jänner 2005 wurden die Tourismusverbände Kössen, Walchsee und Rettenschöss fusioniert. Seitens des Landes hatte man vorgehabt, eine größere Region zu machen, doch die Akteure vor Ort sträubten sich dagegen und so entstand letztendlich der heutige TVB Kaiserwinkl.

Bereits in den 1990er Jahren hat der damalige LH Wendelin Weingartner versucht, auf freiwilliger Basis die Tourismusverbände im ganzen Land zu animieren, in größeren Einheiten zusammenzuarbeiten. Das scheiterte allerdings und so ging sein Nachfolger Herwig van Staa konsequenter vor und die Regionen mussten sich neu finden. Der heutige Kaiserwinkl sollte eigentlich mit Kufstein fusioniert werden, doch das hätte von den Voraussetzungen her überhaupt nicht gepasst – da waren sich die Walchseer und Kössener, die sich schon vorher mit Schwendt zusammengeschlossen hatten, einig. Und so wurden die beiden Bürgermeister Andreas Mayr (Walchsee) und Stefan Mühlberger (Kössen) sowie die beiden Obleute der Tourismusverbände, Gerd Erharter (Walchsee) und Andreas Schermer (Kössen), bei Landeshauptmann Herwig van Staa vorstellig und letztendlich wurde das Ziel erreicht, eine eigenständige Region Kaiserwinkl mit den Orten Kössen, Walchsee, Schwendt und Rettenschöss zu werden.

 

Alles in einen Topf

„Bei den Fusionsgesprächen haben wir uns relativ leicht getan“, erinnert sich Gerd Erharter. Kössen und Schwendt waren von ihrem Angebot her eher winterlastig, Walchsee hatte den stärkeren Sommertourismus, und so hoffte man, dass jeder vom anderen partizipieren kann. Auch finanziell gab es ähnliche Voraussetzungen und so wurde der gesamte Besitz

– wie Büro, Lift, Schwimmbad, Grundstücke – in einen Topf geworfen und in den neu gegründeten TVB Kaiserwinkl übertragen.

Im Jänner 2005 fand dann in der Grenzlandhalle in Kössen auch die erste Wahl von Aufsichtsrat und Vorstand  statt. Das gegenseitige Vertrauen war noch nicht gegeben, man kannte ja schließlich einander kaum, daher war vieles nicht so selbstverständlich wie heute; daher erhoben sowohl die Vertreter Kössen/Schwendt als auch Walchsee/Rettenschöss den Führungsanspruch. Rund 400 Mitglieder fanden sich in der Grenzlandhalle ein und ein jeder hatte Angst davor, vom anderen übervorteilt zu werden. In den Stimmgruppen zwei und drei hatte Kössen aufgrund der Gemeindegröße und der höheren Anzahl an Betrieben mehr Stimmgewicht. Glücklicherweise ergab die Wahl ein ausgewogenes Stimmverhältnis für beide Seiten.

 

Der Kaiserwinkl-Münzwurf 

Bereits im Vorhinein hatte man sich darauf geeinigt, dass man einen 5-köpfigen Vorstand installieren wird. Weiters sollten im Aufsichtsrat vier Personen aus jeder der drei Stimmgruppen vertreten sein, dazu die gesetzlich vorgegebenen zwei Gemeindevertreter. Nach der Wahl des Aufsichts­rates wählte dieser aus seiner Mitte den Vorstand, also den Obmann sowie dessen zwei Stellvertreter. Dr. Gerhard Föger, Leiter der Tourismusabteilung des Landes Tirol, leitete die gesamte Wahl. Der Wahlvorschlag für den Obmann lautete: Gerd Erharter und Andreas Schermer. Mehrmals rief Dr. Föger die Beteiligten dazu auf, sich auf einen Obmann zu einigen, da ansonsten ein Münzwurf entscheiden würde. Schon vorher hatte man sich darauf geeinigt, dass die Obmann-Stellvertreter auf jeden Fall aus dem jeweils anderen Ort kommen sollen.  Nach zwei Wahlgängen mit je 8 Stimmen für die beiden Kandidaten musste schließlich ein Münzwurf entscheiden, welcher letztlich Gerd Erharter zum Obmann des Tourismusverbandes Kaiserwinkl machte.

 

Diese Wahl im Jahr 2005 brachte folgendes Ergebnis:

Vorstand:

Obmann: Gerd Erharter

  1. Obmann-Stellvertreter:

Andreas Schermer

  1. Obmann-Stellvertreter:

Christian Mühlberger

Johann Pichler

Walter Münsterer

 

Aufsichtsrat:

Vorsitzender:

Norbert Brunner

Vorsitzender-Stellvertreter:

Georg Kitzbichler

 

In den ersten Wochen der Zusammenarbeit ging es vor allem darum, die Wogen des intensiven Wahlkampfes zu glätten, um nun gemeinsam die Weichen für die Zukunft im Kaiserwinkl zu stellen.

Vor allem Erharter und Schermer führten die Gespräche, in denen man sich über eine Aufgabenverteilung einig wurde. Die beiden teilten sich vor allem Marketing, Markenbildung und Infrastruktur auf und stimmten sich über einen jahrelangen Zeitraum nahezu täglich ab. Zwei Perioden lang haben die Beiden das so praktiziert und dabei bestens harmoniert. „Wir haben uns immer abgestimmt und haben nebenbei ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut, welches nach wie vor besteht“, sagt Erharter.

Ähnlich ging es mit den beiden Geschäftsführern. Roman Moser, der schon Jahrzehnte für Kössen gearbeitet hatte, hatte nur mehr wenige Jahre zur Pensionierung und man wollte keinen der beiden kündigen. Also gab es auch dabei eine Kompetenzaufteilung zwischen Moser und Thomas Schönwälder, verbunden mit endlosen Diskussionen, unter anderem zu dem großen und

so wichtigen Thema Buchungsplattformen. Die ersten zwei bis drei schwierigen Jahre waren nicht leicht, aber sowohl der Aufsichtsrat als auch der Vorstand schafften es immer, einen gemeinsamen Weg zu finden. Es war und ist noch immer nicht einfach, möglichst gerecht, vor allem aber vernünftig im Sinne des gesamten Verbandes zu entscheiden. Vom ersten Tag an war die Zusammenarbeit des Tourismusverbandes mit den vier Gemeinden eine ausgesprochen gute. Viele gemeinsame Projekte bestätigen das gute Einvernehmen für die Zukunft der Region.

 

Aufnahme in die Kartographie

Der Begriff „Kaiserwinkl“ wurde bereits anfangs der 1970er Jahre als gemeinsamer Name für eine Marketingkooperation der Verbände von Kössen, Walchsee und Schwendt geschaffen, allerdings wurde diese nur in geringem Umfang genutzt. Nach der Fusion war es für Obmann Erharter von enormer Bedeutung, dass die Region Kaiserwinkl künftig als Gebietsbezeichnung in allen Landkarten eingetragen werden sollte, damit nachfolgenden Generationen dieser Regionsbegriff die Arbeit erleichtert. Das Verfahren um den Eintrag in der Nomenklatur hat Jahre in Anspruch genommen, und  schließlich war die Reisebuchhandlung Freytag & Berndt der erste namhafte Hersteller von Landkarten, welcher in seinen gesamten Karten und Führern den Kaiserwinkl als Region aufgenommen hat. „Es ist der Begriff, der uns alle unter ein Dach bringt“, erklärt der Obmann. Heute ist es nahezu selbstverständlich, wenn in Fernsehen, Radio oder Zeitungen vom Kaiserwinkl gesprochen und geschrieben wird.

 

Sanfter Tourismus

Seit einigen Jahren gibt es den leidigen Begriff des „Overtourismus“, welcher vielerorts über Gebühr strapaziert wird. Von diesem Phänomen ist der Kaiserwinkl bisher verschont geblieben. Allerdings gibt es auch hier einige Tage im Jahr, an welchen vor allem Verkehrsprobleme auftreten. Als Beispiele dienen hier der Moserberg in Kössen Richtung Taubensee und das Ostufer am Walchsee. Hier allerdings treten die Probleme hauptsächlich an Wochenenden auf, wenn bei Schönwetter extrem viele Besucher aus dem Naheinzugsgebiet zum Wandern oder Schwimmen in den Kaiserwinkl kommen, logischerweise mit dem eigenen Auto. Diese Situation wurde von allen Verantwortlichen erkannt und man arbeitet an langfristigen Lösungen. Erharter sieht darin aber keine direkte touristische Ur­sache, da es sich dabei in der Regel um Tagesgäste am Wochenende handelte. Allerdings weist er darauf hin, dass gemeinsam eine Lösung für derartige Spit­zentage gesucht werden muss. „Die Ansätze dazu sind gut und könnten relativ rasch zur Entlastung führen“, ist der Obmann zuver­sichtlich. „Auf jeden Fall ist im Hintergrund viel Bewegung in dieser Sache.“

Die Coronapandemie scheint ein Umdenken in Sachen Tourismus zu bringen, es wird von den Gästen mehr Wert auf Ruhe und Erholung gelegt. Dies kommt durchaus dem Kaiserwinkl zugute, schließlich legt man schon seit Jahren großen Wert auf diesen „sanften Tourismus“, welche auf einer möglichst intakten Landschaft und Bergwelt beruht.

Die Pandemie hat auch eine momentane Veränderung der Reisegewohnheiten verursacht und davon scheint der Kaiserwinkl zu profitieren – wie die vergangenen Saisonen zeigen. „Mit dem sanften Tourismus, der unberührten Natur und der leichten Erreichbarkeit scheinen wir für die Zukunft gut aufgestellt zu sein“, ist Erharter zuversichtlich.

 

Gebietsnamen: Voller Stolz präsentierte Obmann Gerd Erharter die erste Ausgabe der Freytag & Berndt-Straßenkarte, in der der Kaiserwinkl#
Der Bau und die Eröffnung des gemeinsamen Tourismusbüros im Kössener Veranstaltungszentrum war ein weiterer Schritt in der Entwicklung des TVB Kaiserwinklausgewiesen wurde.

 

 

 

Einladung zum Egaschtfest’l am Pfingstsonntag 

Am Pfingstsonntag, 5. Juni, findet das Kaiserwinkl Egaschtfest’l in Walchsee statt. Die Kaiserwinkl Old­timerfreunde veranstalten dazu ein Traktorentreffen und fast vergessenes Kunsthandwerk wird an diesem Tag gezeigt.

Um 11:00 Uhr beginnt das Fest mit dem Bieranstich und einem Konzert mit der BMK Walchsee im Festzelt. Die Festwirte und die

Bäuerinnen verwöhnen die Gäste auf der Schmankerlstraße mit kulinarischen Leckerbissen. Rund um das Festzelt am Fischer­angerl sind Stände auf­gebaut, an denen altes, fast vergessenes Handwerk gezeigt wird und vieles kann man auch erwerben. Töpfern, Korbflechten, Drechseln und vieles mehr be­geistert immer wieder die Festbesucher.

Um 13:00 Uhr startet dann

der große Festumzug, der heuer ganz im Zeichen der Oldtimer-Traktoren steht. Aus nah und fern sind die Besitzer mit ihren restaurierten oder auch nur geputzten Schmuckstücken angereist und präsentieren stolz ihre Arbeitsmaschinen.

Ab 14:00 Uhr spielen „Die Klobnstoana“ im Festzelt und ab 19:00 Uhr sorgen „WOXX“ für Stimmung.

Der Eintritt ist wie immer gratis und ein Shuttlebus bringt die Besucher des Kaiserwinkls sicher zum Fest und wieder retour.

 

 

Die Challenge ist wieder zu Gast

Von 24. bis 26. Juni steht der Kaiserwinkl wieder ganz im Zeichen der Kaiserwinkl Challenge. Eine traumhafte Kulisse, ein anspruchsvoller Kurs, tausende Begeisterte an der Strecke, Topstars aus aller Welt – das sind nur ein paar Attribute, mit denen sich die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee beschreiben lässt.

Die Bewerbe Aquabike, Challenge Women, Aquathlon & Challenge Junior sowie der Mitteldistanz-Triathlon als Staffelbewerb, welche sich über das gesamte Wochenende erstrecken, runden das familienfreundliche Challenge-Wochenende ab. Viele der Athleten nutzten dieses Event auch als Verlängerung ihres Urlaubs und so weilen meist Tage davor und danach noch sehr viele Sportler mit ihren Familien im Kaiserwinkl.

Die Schwimmstrecke im Walchsee ist 1,9 km lang, die Laufstrecke führt über vier Runden um den Walchsee und ist 21,9 km lang und schließlich noch die 90 km lange Radstrecke, die durch den gesamten Kaiserwinkl führt. Das ist das Programm für den Sonntag – wohl dem Highlight der Challenge. Weltstars des Triathlonsports kämpfen dabei um Plätze und Siege.

Am Freitag, 24. Juni, findet in der Mehrzweckhallte Walchsee die Startaus­gabe statt und im Ortszentrum wird auf die Challenge eingestimmt.

Am Samstag startet um 09:00 Uhr die Junior-Challenge – dabei werden auch die österreichischen Meister ermittelt. Die Siegerehrung dieses Bewerbs ist um 12:00 Uhr.

13:00 Uhr: Start der Aquathlon Standarddistanz
14:30 Uhr: Start Aquathlon – Bundesländer Teambewerb 1 (Schüler B/Schüler C)
15:30 Uhr: Start Aquathlon – Bundesländer Teambewerb 2 (Schüler A/Jugend)
17:00 Uhr: Siegerehrung dieser Bewerbe
18:00 Uhr: Start zur Challenge Women – die Siegerehrung ist dann um 19:00 Uhr.

Am Sonntag, 26. Juni starten dann die Elite Herren und Elite Damen um 08:30 Uhr mit dem Schwimm­bewerb. Das Eintreffen der letzten Finisher wird um etwa 17:00 Uhr erwartet.