Genossenschaftsgründung zur Bereitstellung erneuerbarer Energie. Achtung Saunafässer sind baubewilligungspflichtig. Hinweis auf Winterdienst für Private laut Straßenverkehrsordnung. Persönliche Geburtstagsgratulationen durch den Bürgermeister derzeit ausgesetzt.

 

Genossenschaft wurde gegründet 

Im Rahmen des Recyclinghofneubaus wurde vom Recyclinghof- und Kompostierverband Kaiserwinkl der Gemeinden Kössen, Schwendt und Walchsee die Installation einer 100 kWp-PV-Anlage zur Stromgewinnung beschlossen. Zudem ist die Errichtung weiterer PV-Anlagen bereits angedacht. Zur Bereitstellung der gewonnenen Energie am Standort und deren bestmöglichen Nutzung wurde nun eine Erneuerbare Energiegemeinschaft in Form einer Genossenschaft gegründet. Die von den PV-Anlagen erzeugte Energie wird zukünftig von der Energiegenossenschaft angekauft und an die Verbraucher (Kläranlage Kössen-Schwendt, Kläranlage Walchsee-Kössen, Altenwohn- und Pflegeheim Kössen/-Schwendt, Schulen Kössen, usw. …) weiterverkauft. Mein persönliches Ziel als Bürgermeister ist es, in spätestens zehn Jahren bis zu einem Megawatt Strom über PV-Anlagen zu erzeugen. Die Gemeinden Kössen, Schwendt und Walchsee sind mit dieser Gründung der Erneuerbaren Energiegemeinschaft nach dem EAG im Tiroler Unterland und auch in Tirol Vorreiter. Derzeit sind keine anderen Erneuerbaren Energiegemeinschaften bekannt.

 

Der Apfelbaum im Raiffeisen-Park 

Passend zu unserer Offensive rund um erneuerbare Energie ist Kössen seit 2021 Teil der Klima- und Energiemodellregion Kufstein und Umgebung, Untere Schranne – kurz KEM KUUSK. Das Ziel ist, in den kommenden Jahren eine nachhaltige Energieversorgung in der Region aufzubauen sowie Klimaschutz- und Klimawandel­anpassungsprojekte umzusetzen.

Zum offiziellen Start unserer Mitgliedschaft übergab uns KEM-Managerin Katharina Spöck ein Apfelbäumchen, das im Raiffeisen-Park gepflanzt wurde. Apfelbäume liefern nicht nur gesunde Früchte, sie sind zudem eine wich-

tige Frühjahrsnahrungsquelle sowie Lebensraum für Insekten, allen voran Bienen, sie spenden Schatten, reinigen die Luft und wandeln CO2 in Sauerstoff um – aufgrund all dieser Faktoren spielen sie eine wichtige Rolle im Klimaschutz.

2030 wird unser Apfelbäumchen ein stattlicher Baum sein, dann soll die elektrische Energieversorgung Österreichs nahezu aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Wobei hier die Mithilfe aller notwendig ist, von der Industrie bis zum Häuslbauer.

 

Baubewilligungspflichtige Saunafässer  

Die eigene Sauna im Garten – Saunafässer machen dies möglich und werden immer mehr zum Trend. Was dabei leider oft vergessen wird, Saunafässer sind baubewilligungspflichtig und unterliegen damit nicht dem vereinfachten Verfahren einer Bauanzeige. Das heißt, dass für die Bewilligung entsprechend der Tiroler Bauordnung Einreichpläne einer befugten Person und zudem ein projektbezogener Geometerplan für die Bewilligung benötigt werden. Beides ist bei der Gemeinde vor dem Aufstellen des Saunafasses einzureichen. Bezüglich Standortwahl ist ein Abstand von mindestens vier Metern zur Nachbargrundgrenze einzuhalten.

Um rechtliche Unannehmlichkeiten und unnötige Kosten zu vermeiden, ist es ratsam, vorab Erkundigungen bei einer befugten Person (Architekt – Ziviltechniker, Baumeister, Holzbaumeister) einzuholen. Von Gemeindeseite aus bieten wir allen Bürgern 14-tägig eine Beratung durch einen Bausachverständigen direkt bei uns im Gemeindeamt. Die Kosten für diese Beratung trägt die Gemeinde, eine vorherige Terminvereinbarung ist notwendig.

 

Winterliche Spezialeinsätze

Der Winter steht in den Startlöchern und damit wird es vermutlich bald schon zu ersten größeren Schneefällen kommen. Die weiße Pracht wird dabei einmal mehr etliches an Räumarbeit mit sich bringen. Daher an dieser Stelle einmal mehr Hinweise rund um rechtliche Vorgaben zur Schneeräumung für Private. Laut Straßenverkehrsordnung haben Eigentümer von Liegenschaften im Ortsgebiet sicherzustellen, dass öffentliche Gehsteige und Gehwege entlang ihrer Liegenschaft in einer Entfernung von nicht mehr als drei Metern in der Zeit von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr schneefrei und begehbar sind. Bei Glatteisgefahr ist also zusätzlich zur Schnee­räumung eine ausreichende Streuung der Wege vorzunehmen. Ist kein Gehweg vorhanden, muss ein Bereich in der Breite von einem Meter entlang des Grundstücks geräumt bzw. gestreut werden.

Bitte achten Sie zudem auf Schneewächten und Eisbildungen an den Dächern, diese sind zu entfernen. In dem Zusammenhang sind auch Hecken von Schneemassen zu befreien, wenn durch die örtliche Nähe Gefahr besteht, dass darauf befindlicher Schnee auf Straße, Gehweg usw. fällt.

Wichtig dabei: Der Schnee darf nicht auf Öffentliches Gut – Straßen, Gehwege, Plätze usw. geschöpft bzw. dort abgelagert werden.

Weiters sei an der Stelle darauf hingewiesen, dass die Schneeverdrängung im Zuge der Schneeräumung laut Gesetz zu akzeptieren ist. Natürlich sind alle unserer Räumfahrzeugfahrer bemüht, keine Einfahrten zuzuschütten. Bei großen Schneemengen kann dies jedoch unabsichtlich passieren. Sollte dies der Fall sein, bitte ich um Ihr Verständnis.

 

Keine Geburtstagsgratulationen

Die persönlichen Gratulationsbesuche zum 80., 90. und 100. Geburtstag sind für mich immer wieder etwas Besonderes. Etliche interessante Gespräche ergaben sich bereits daraus und die Freude der Jubilare ist unverkennbar. Seit Mitte November haben wir jedoch pandemiebedingt die Gratulationsbesuche vorübergehend abgesagt, um jegliche Gefährdung zu vermeiden. Ich hoffe, dass wir mit dieser liebgewonnen Tradition bald wieder starten können.

Wir als Gemeinde gratulieren trotzdem allen recht herzlich an dieser Stelle und mit einem persönlichen Gratulationsschreiben.

Seit dem 22. November ist ganz Österreich wieder im Lockdown. Zur psychischen Belastung kommt für viele auch noch eine finanzielle. Ich bitte Sie einmal mehr zusammenzuhalten. Wenn Sie bemerken, dass es jemandem in Ihrem Umfeld psychisch nicht gut geht, reagieren Sie bitte darauf.

Eigentlich steht jetzt das Weihnachtsgeschäft bevor, denken Sie an unsere heimischen Betriebe, unterstützen Sie diese, indem Sie nicht auf Online-Händler ausweichen. Wie in den letzen Lockdowns werden sich unsere Geschäftstreibenden sicher wieder etwas einfallen lassen, um Ihnen den Erwerb ihrer Waren zu ermöglichen. Ganz herzlich danken möchte ich auch all unseren Gemeindemitarbeitern für ihren extremen Einsatz im vergangenen Jahr, allen voran im Bereich der Kindergartenbetreuung so­wie des Altenwohn- und Pflegeheims. Inzwischen ha­ben wir weit über 100 Mitarbeiter, die in dieser schwierigen Zeit immer zusammengeholfen habe.  

Ich wünsche Ihnen allen trotz der momentan außergewöhnlichen Situation einen besinnlichen Start in die Adventszeit.

 

 Ihr Bürgermeister
Reinhold Flörl