Der starke Schneefall Anfang des Jahres stellte Kössen vor eine Ausnahmesituation. Das Jahr 2019 wird in Kössen ein Jahr der Großprojekte.
Zehn Tage stärkster Schneefall verwandelten Kössen Anfang 2019 in ein Winterwunderland, das einiges an Arbeit mit sich brachte. 80 km Gemeindestraßen und 20 km Gehwege galt es, laufend von den neu hinzukommenden Schneemassen zu befreien. Die neun Bauhofmitarbeiter waren in diesen eineinhalb Wochen abwechselnd rund um die Uhr im Einsatz, um die Wege möglichst gut begeh und befahrbar zu halten. „Für eine Runde mit dem Unimog benötigt ein Mitarbeiter rund fünf Stunden. Kam er am Bauhof an, startete er meist sofort wieder von vorne“, berichtet Bgm. Reinhold Flörl über den extremen Einsatz. Teilweise waren die Männer mit kurzen Ruhepausen zwischen 15 und 18 Stunden unterwegs. Auch für Bauhofleiter Hans Keiler eine große Herausforderung. „Hans war die zehn Tage durchaus beim Arbeiten und war zudem 24 Stunden am Tag erreichbar“, so Reinhold Flörl. „Ich möchte meinen Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz ein großes Lob und einen herzlichen Dank aussprechen. Ein derartiger Elan ist nicht selbstverständlich.“
Unterstützt wurden die Bauhofmitarbeiter durch externe Unternehmen. So halfen die Firmen Adam Aigner, Markus Rass, Peter Ritzer KG, Erdbewegung Dagn und Christian Achhorner bei der Bewältigung der immensen Schneemassen. „Auch ihnen möchte ich für ihre Unterstützung im Namen der Gemeinde danken. Genauso wie den Männern der Lawinenkommission unter der Leitung von Toni Vikoler“, so der Bürgermeis ter. Drei bis vier Stunden waren Mitarbeiter der Lawinenkommission jeden Tag unterwegs, um Erkundigungen vorzunehmen, das Schneeprofil zu beurteilen und erforderlichenfalls Straßensperren einzurichten. „Es ist mir durchaus bewusst, dass diese Straßensperren für viele sehr hinderlich waren. Allerdings geht hier die Sicherheit vor“, erklärt Reinhold Flörl, der zudem den Bauern ein großes Lob für deren Mitwirkung und Kooperation ausspricht. So waren viele Bauern unterstützend bei Schneeräumungen aktiv, entfernten umgestürzte Bäume und gestatteten die Ablagerung der enormen Schneemassen auf ihren Feldern. Erwähnt sei an dieser Stelle noch einmal, dass die Schneeverdrängung laut Gesetz zu akzeptieren ist. „Alle Fahrer der Räumfahrzeuge sind bemüht, keine Einfahrten zuzuschütten. Nichtsdestotrotz kann dies in derartigen Ausnahmesituationen durchaus passieren. Ich bitte deshalb um Verständnis dafür“, so Reinhold Flörl.
Baumaßnahmen hoch drei
Gleich drei Großprojekte stehen derzeit in den Startlöchern. Je nach Wetterlage wird im April bzw. Mai mit der Neugestaltung des Kreisverkehres begonnen. Im Herbst folgt dann der Startschuss für die erste Etappe der Alleestraßensanierung. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Architektenwettbewerbs wurde bereits Ende des Vorjahres mit ersten Anrainergesprächen begonnen. „Wir haben hier eine besondere Situation, da die Gemeinde nicht Grundeigentümer ist. Da – her werden die Betroffenen aktiv in die Planung miteinbezogen. So werden alle Anrainer zu Gesprächen mit dem Ortsentwicklungsausschuss und den Architekten eingeladen, um gemeinsam eine optimale Lösung für den jeweiligen Bereich zu finden. Es ist uns wichtig, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen, um eine perfekte, für alle zufriedenstellende Lösung zu finden“, erklärt Reinhold Flörl.
Das größte Projekt, das heuer weiter vorangetrieben wird, ist der Neubau des Altenwohn- und Pflegeheims Kössen-Schwendt, das zukünftig „Sozialzentrum Kössen-Schwendt“ heißen wird. Hier wurde der Werkvertrag für die Generalplanung gerade fertig gestellt und ist nun zur Prüfung bei dem Architekturbüro. „In dem nächsten halben Jahr soll die Planung des Sozialzentrums so weit fortgeschritten sein, dass die Einreichplanung erfolgen kann. Bis zum Spätherbst sollen zudem die Ausschreibungen für etwa drei Viertel der Bausumme erfolgen“, berichtet Reinhold Flörl.
Kössen stehen baureiche Zeiten bevor. Ich bitte im Namen der Gemeinde alle Bürger um Verständnis, wenn es ab und an zu Verkehrseinschränkungen kommen sollte. Wir sind bemüht, diese so gering wie möglich zu halten. Damit wünsche ich Ihnen allen noch eine schöne Winterzeit und viel Erfolg bei Ihren eigenen Vorhaben für 2019.
Ihr Bürgermeister
Reinhold Flörl