Vandalismus oder …?

Sich an Mahnmalen/Kunstwerken in zerstörerischer Absicht zu vergreifen, ist kein Kavaliersdelikt und ist aufs schärfste zu verurteilen. Jeder kann über die „Transformationen+“ denken wie er will, jeder kann für sich entscheiden, ob die Objekte Kunst sind, aber keiner hat das Recht, Objekte zu verändern oder zu zerstören. Der Angriff auf das Werk „Schrein“ des Künstlers Josef Huber ist der vorläufige Höhepunkt mehrerer vorangegangener Angriffe auf das Eigentum der Künstler, auf den Schutz der Gemeinde, unter dem die Objekte ausgestellt sind und ein Angriff auf die Kultur der Gemeinschaft. Diese Vergehen sind zweifelsohne zu ahnden!

Doch wer sind die Schuldigen? Die Gesellschaft hat die Täter schnell ausgemacht, natürlich sind es die Jugendlichen, die solchen „Blödsinn“ anrichten. Stellt sich die Frage, sind sie auch die Schuldigen? Gehen wir davon aus, sie wären es, sind sie auch die allein Schuldigen? „Erwachsene machen so etwas nicht!“ Auch wenn sie nicht selbst Hand anlegen, so sind sie doch geistige und moralische Mittäter. Wem also traut man diese Taten zu? Es sind also Jugendliche, die bei der Intelligenzentwicklung weniger mitbekommen haben, und „die sind halt so“. Wenn sie so sind, wie konnten sie so werden?

Wir, die Gesellschaft, ducken uns weg, wenn wir solche strafbaren Handlungen wahrnehmen, wir wollen damit nichts zu tun haben, wir wollen nicht hineingezogen werden, dafür gibt es ja Verantwortliche, z.B. die Eltern, die sollen sich darum kümmern. Die Schulen fühlen sich nicht verantwortlich und weisen auf die Eltern, und außerdem ist der Lehrplan sowieso schon überfüllt. In der Gemeindeverwaltung ist die Zuständigkeit ungeklärt, es fehlt an fachlicher Kompetenz und Geld ist sowieso nicht vorhanden. Die kirchlichen Einrichtungen fühlen sich überfordert, weil sie keinen Kontakt zu den Tätern finden. Und die Täter fühlen sich allein gelassen und im freien Raum. Sie fühlen sich stark, weil ihnen keine Grenzen gesetzt werden. Wenn dann ohne weitere Konsequenzen beschädigten Objekte wieder aufgestellt und repariert werden, dann ist doch sowieso alles nur halb so schlimm.

NEIN! Diese Taten bleiben ein Vergehen und sind nicht hinnehmbar! Die Täter, aber auch die seitens der Gesellschaft für diese Entwicklung Verantwortlichen, müssen zur Verantwortung gezogen werden! Ein Machtwort an entsprechender Stelle wäre schon mal hilfreich!

Vorschlag: Die Täter melden sich und entschuldigen sich offiziell und öffentlich, zum Beispiel an dieser Stelle, für das was sie angerichtet haben. Jeder von ihnen übernimmt die Patenschaft für eines der angegriffenen Objekte und setzt sich dafür ein, dass solche Vergehen in ihrem Bannkreis vermieden werden. Der Kulturverein bietet sich an, gemeinsam entsprechenden Auswege zu suchen, um Wege in die Gemeinschaft zu finden.

Meine Meinung!
Und DEINE?

Hartmut Brinkmann
Obmann Kulturverein Kulturschmiede Kaiserwinkl