Karl Mitterer war ein zurückhaltender Mensch, ein Mann, der immer das Gespräch suchte und dessen Türe immer offen stand für Menschen, die seinen Rat, seine Hilfe, seinen Zuspruch suchten. Sein Leitsatz war immer „Weniger ist mehr“. Seine Einfachheit traf dabei auf eine ganz tiefe Herzlichkeit, die die Menschen berührte. Im ersten Tag des neuen Jahres hat er seine letzte Reise angetreten, genau hier, mitten in den Gemein­den Kössen und Schwendt, in denen er so viel bewirkt hat.

Ganze 15 Jahre, vom September 1999 bis zum August 2014, war Karl Mitterer in der Gemeinde Kössen als unser Dorfpfarrer tätig. Unter ihm wurde der große Pfarrverband Kössen-Schwendt gegründet. Eine große, herausfordernde Aufgabe für den in sich ruhenden Glaubensmann. Vor allem, da er für die Kirche und die Gemeinschaft lebte, und auch wenn er nach außen still war, vollbrachte er starke Taten und blieb selbst in schwierigen Situationen und turbulenten Zeiten immer offen für alle. Nach dem verheerenden Hochwasser war er äußerst bemüht, dass die Spenden, die die Pfarre erhalten hatte, von der Caritas gerecht und mit geringstem bürokratischen Aufwand an die Betroffenen weitergeleitet wurden.

Selbst im Altenwohn- und Pflegeheim Kössen-Schwendt, in das der Pfarrer im Mai 2018 übersiedelte, nachdem seine Krankheit für ihn unerträglich wurde, war er für seine Mitbewohner immer da und ein geschätzter Gesprächs- und Ansprechpartner. Dass er seine letzten Jahre in Kössen verbrachte, extra von Salzburg wieder zurück in seine frühere Pfarrgemeinde zog, spricht für seine Verbundenheit mit seinem Pfarrverband und dessen Bewohnern.

Am 24. Dezember 2019 konnte er zum letzten Mal seinen Geburtstag feiern. Es war sein achtzigster.

Ein herzliches Danke, lieber Karl Mitterer,
für Dein Wirken in Deinem Pfarrverband Kössen-Schwendt,
für Deine Worte und Taten.

Pfiat di Gott Herr Pfarrer Karl Mitterer

Die Bürgermeister der Gemeinden Kössen & Schwendt