Auch in diesem Frühjahr waren wir wieder ehrenamtlich in Kössen und Schwendt im Einsatz, um Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren. Mit diesem Bericht möchten wir einen Einblick in unsere Tätigkeit in dieser Saison geben.

Vor allem im Mai und Juni setzen die Rehgeißen ihre Kitze in das hohe Gras. Dort sind sie vor den Fressfeinden zwar gut geschützt, jedoch den Mähwerken völlig ausgeliefert. Daher waren wir auch dieses Jahr mit drei Wärmebilddrohnen unterwegs – teilweise ab 3:45 Uhr, um die Jungtiere aus der Luft zu suchen.

Wenn wir ein Kitz im Wärmebild erkennen – oder vermuten – gehen wir entweder selbst ins Feld oder schicken unsere Helfer dorthin. Sehr junge Tiere, die noch keinen Fluchtreflex haben, können mit einem belüfteten Wäschekorb vorübergehend abgedeckt oder mit Handschuhen hinausgetragen werden. Größere Rehkitze flüchten oft, wenn man sich ihnen annähert. Hier gilt es, das Tier von der Rückkehr ins Feld abzuhalten. In beiden Fällen wird der Bauer informiert, um auch bei der Mahd darauf zu achten.

Die Herausforderungen bei der Kitzrettung

Neben der zunehmenden Sonneneinstrahlung, die das Feld erwärmt und die Kitzsuche erschwert, stellt auch die begrenzte Flugzeit der Drohnen eine Herausforderung dar. Trotz einer Akkulaufzeit von nur rund 25 Minuten, schaffen wir mit guter Planung und laufendem Akkuwechsel Einsätze von bis zu 4 bis 5 Stunden.

Als ausgebildete Drohnenpiloten sind wir mit der Steuerung der Drohnen bestens vertraut. Die gleichzeitige Inspektion des Wärmebilds erfordert jedoch höchste Konzentration. Eine große Unterstützung sind dabei unsere Helfer, die wir bei einem Verdacht ins Feld lotsen. Daher geht ein ganz besonderer Dank an Hans Vikoler, Caroline Dagn, Anna Landmann, Bernhard Stuefer, Hannes Dagn und Julian Widauer.

Ergebnisse der Saison 2025

Heuer konnten wir insgesamt 81 Rehkitze vor dem Mähtod retten. Dafür sind wir mit den Drohnen über eine Gesamtfläche von 753 Hektar geflogen. Wir bedanken uns bei 74 Bauern in Kössen und Schwendt, die uns für Drohnenflüge kontaktiert haben. Wie in den vergangenen Jahren ist unser Einsatz ehrenamtlich, wodurch den Bauern keine Kosten entstehen. Wer im nächsten Jahr mitmachen möchte – sei es mit einer Wiese oder als Helfer bei den Einsätzen – kann sich gerne bei uns melden.

Mit der Rehkitzrettung verhindern wir unnötiges Leid für Tier und Mensch. Schon jetzt blicken wir mit Vorfreude auf die nächste Saison, auf spannende Einsätze, besondere Momente und vor allem wieder viele gerettete Tiere.

Für die Rehkitzrettung in Kössen und Schwendt,
Alexander Hauser (Kössen), Josef Pfaffinger (Kössen-Bichlach) und Peter Dagn (Schwendt)