Vor elf Jahren hat jemand direkt vor dem Stall des Dagnhofs einen Böller gezündet. Rocky und Leo standen bereits eingespannt da und warteten auf die Abfahrt. Ein einziger Knall – und die beiden schossen los, rasten mit der leeren Kutsche davon und stürmten in die Reithalle. Sie zitterten so sehr, dass ans Einspannen lange nicht zu denken war.
Pferde hören eine Welt, die für uns still wirkt. Was wir kaum wahrnehmen, kann für sie wie ein Schuss sein. Ein Knall bedeutet Gefahr. Im selben Moment übernimmt der Fluchtinstinkt. Wenn dann wieder eine „Space Taxi“-Rakete in den Himmel steigt, versucht das Pferd nur noch wegzulaufen. Dabei kann es sich schwer verletzen. Die Angst sitzt tief. Und ein verängstigtes Pferd kann nichts mehr lernen. Genau so war es bei Rocky und Leo.
Den ganzen Sommer danach verbrachten die zwei auf der Weide bei unserer Dagnalm in Rettenschöss. Dort, in der Ruhe, fanden sie allmählich wieder zu sich. Danach brachten wir sie zu einem speziellen Trainer in eine landwirtschaftliche Fachschule. Der Befund war hart: „Leo zum Metzger. Rocky vielleicht – aber eher nicht.“
Mein Vater schüttelte jedoch nur den Kopf: „Nein. Ich bin zwei Jahre mit ihnen gefahren. Das sind gute Pferde. Wir geben sie nicht auf.“ Und so brachte er beide Pferde in eine andere Schule zum erneuten Einfahren.
Sechs Wochen später kamen Rocky und Leo zurück: ruhiger, sicherer, gefestigter. In dieser Zeit startete bei uns am Dagnhof ein Kurs für den Kutschenführerschein. Neun Schüler arbeiteten ausschließlich mit diesen beiden Pferden und gaben ihnen Tag für Tag das Vertrauen in die Menschen zurück.
Bei der Prüfungsfahrt waren der Hauptprüfer und sein Beisitzer anwesend. Und ausgerechnet der Beisitzer war jener Trainer, der damals geraten hatte, die Pferde aufzugeben. Die Schüler – ohne zu wissen, wer neben ihnen saß – erzählten begeistert die Geschichte von Rocky und Leo. Der Hauptprüfer lächelte und sagte: „Bärige Fresse. So brav, so fein zum Fahren.“ Der Trainer hingegen schaute nur weg. Er erkannte die Pferde und sie ihn ebenfalls.
Heute sind Rocky und Leo der ganze Stolz des Dagnhofs. Seit elf Jahren fahren sie drei Mal pro Woche Einheimische und Gäste rund um den malerischen Walchsee. Vielleicht möchten auch Sie die beiden einmal persönlich erleben – bei einer winterlichen Kutschenfahrt. Als Geschenk eignet sich dafür ein Gutschein vom Dagnhof.
Bei uns leben neun Pferde. Wir arbeiten täglich mit ihnen: beim Voltigieren, Longieren, in Einzelreitstunden, bei Ausritten oder Ponyführstunden für Kinder. Und für alle, die Pferde – und auch sich selbst – tiefer verstehen möchten, gibt es unsere Specials: Natural Horsemanship, Führtraining und pferdegestütztes Coaching. Erfahrung braucht es dafür keine: nur Respekt für die Tiere.
Und was unsere Pferde erleben, betrifft auch die Wildtiere im Wald – nur bekommen wir es viel seltener mit. Besonders rund um die Winterfeiertage, wenn eine einzige Rakete am Nachthimmel die Ruhe des Waldes zerreißt. Ein Wildtier, das niemandem etwas zuleide tut, schreckt hoch und irrt umher, weil es nicht weiß, wohin mit seiner Angst. Sein natürlicher Rhythmus gerät aus dem Gleichgewicht.
Sie können nicht zu uns kommen und sagen: „Bitte ein bisschen leiser … ich möchte diesen Winter überstehen.“ Und von uns wird so wenig verlangt – manchmal nur ein einziger Knall weniger.
Mehr Informationen finden Sie auf dagnhof.at
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E-Mail: reiten@bauernhof-kaiserwinkl.com
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