„Nebelreißn“ beigeisterte auch in Kössen

Ein Kooperationsprojekt der Heimatbühnen
Westendorf, Kössen und Fritzens

Eine mehr als gelungene Kaiserwinkl-Premiere feierte das ländliche Drama „Nebelreißn“ am 8. und 15. November auf der Bühne im ausverkauften Veranstaltungszentrum.
Kössen ist nun die dritte Station der Aufführung, je zweimal wurde in Fritzens und Wes­tendorf bereits gespielt. Im Rahmen des Tiroler Theaternetzwerkes ha­ben sich die drei Bühnen zu­sammengeschlossen, um dieses Bühnenstück des bekannten bayrischen Autors Ralph Wallner zu inszenieren.

Dramatisches Volksstück

In dem Stück in fünf Bildern waren sogleich die Hauptprotagonistin, eine Sennerin, sowie deren Magd und der Schadlbauer auf der Bühne zu sehen. So erfuhren die Besucher, dass die Sennerin vor über 15 Jahren vom Dorf auf die Sennhütte gezogen ist und seither weder Kontakt mit ihrem Sohn Anderl noch mit ihrem Mann, dem Thaler Bauern, hat. Grund dafür war, dass ihr damals eine Affäre mit dem feschen Flori nachgesagt wurde. Daraufhin wurde sie von ihrem Gatten und einer wildgewordenen Meute aus dem Dorf an den Haaren aus dem Hof geschleift und angespuckt. Bedauerlicherweise konnte Flori die Liebschaft nicht mehr dementieren, stürzte er doch am selben Tag mysteriöserweise in eine Schlucht und nur ein Schuh von ihm wurde noch am Abhang gefunden.
Ein dramatisches Volksstück, ein Gewirr aus Lügen und Intrigen, wie es besser nicht dargestellt und auch absolut in der Realität zutreffen könnte, nimmt seinen Lauf. „Wenn sich der Nebel lichtet, kommt die Sonne zum Vorschein, doch nur, wenn er sich lichtet“, kann man als Motto des Stückes bezeichnen.

Äußerst beeindruckend ist dabei die Darbietung der Hauptprotagonistin Barbara Hölzl (Westendorf) als Sennerin, aber auch die Leistung der fünf weiteren Darsteller Helmut Schwentner und Karin Senn (Kössen), Andrea Angerer und Hannes Klingler (Fritzens) sowie Christoph Stöckl (Westendorf)  ist brillant.

(jom)