Grüne Nadeln am Stammfuß weisen eindeutig auf frischen Käferbefall hin (Foto: Privat).

Borkenkäfer:
Erkennen des Befalls und Maßnahmen zur Bekämpfung

Der Klimawandel begünstigt die Borkenkäfer, Massenvermehrungen kommen eher in Gang als früher. Die Waldbesitzer sind in der raschen Beseitigung von Käferbäumen gefordert.

Das oberste Prinzip zur Abwehr ist die rechtzeitige Erkennung und unverzügliche Entfernung von befallenen Bäumen. Die Symptome an Käferbäumen variieren je nach Befallsstadium, sie können nur direkt am Befallsort erkannt werden.

  •  Waldbegehungen sind daher unverzichtbar.

Merkmale der frühen Befallsphase:
Kreisrunde Einbohrlöcher in die Rinde (ein bis wenige Millimeter); braunes Bohrmehl auf Rindenschuppen, Stammfuß oder auf Spinnweben und der Bodenvegetation; frischer Harzfluss.

Merkmale der mittleren Befallsphase:
Fahlfärbung der Nadeln am Baum; grüne Nadeln am Boden; weiterer Harzfluss; Spuren von Spechtaktivität (Spechtlöcher, Spechtspiegel).

Merkmale der späten Befallsphase:
Abfallen von Rindenteilen bei noch grüner Krone; zahlreiche Ausbohrlöcher. In weiterer Folge: Nadeln rotbraun, die Rinde platzt vollständig ab. In dieser Phase haben die Käfer den Baum verlassen und Nachbarbäume attackiert.

Frisches Einbohrloch am Stamm (Foto: Land Tirol).
Nadelverfärbung vom Kronenansatz zur Spitze der Bäume (Foto: Privat).

Maßnahmen bei Borkenkäferbefall
Rechtzeitige Entnahme und Abtransport
Sind vom Borkenkäfer befallene Fichten gefunden, müssen sie möglichst rasch eingeschlagen und abtransportiert werden, um den Wiederausflug der Käfer und den Befall weiterer Bäume zu verhindern.

  • Liegen lassen ist keine Option!

Bekämpfungstechnische Behandlung

  • Ein wichtiger Leitsatz bei der Bekämpfung ist: „Was im Frühjahr getan ist, zählt 100-fach.“

Dies ist deshalb so, weil sich die Käfer im Laufe des Jahres Vervielfachen und aus einem Käferbaum 20 oder mehr neue entstehen.

Welche Maßnahme zur Bekämpfung anzuwenden ist, hängt vom Entwicklungsstand der Brut ab.:

Die maschinelle und händische Entrindung ist eine gute Möglichkeit der Bekämpfung. Allerdings ist hier der Entwicklungsstand der Brut zu beachten! Sind unter der Rinde weiße Stadien (Ei, Larve, Puppe) und nur wenige Jungkäfer (hellbraune Käfer) zu finden, reicht die Entrindung aus. Finden sich neben den hellen Jungkäfern auch dunkelbraune Käfer (= ausflugbereit) unter der Rinde, reicht die Entrindung allein nicht aus. Dann muss das Holz sofort aus dem Wald gebracht und auf der Säge entrindet werden. Ist dies nicht möglich, muss die im Wald nach der Entrindung anfallende Rinde verbrannt oder ein Pflanzenschutzmittel verwendet werden.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist die letzte anzuwendende Möglichkeit im Kampf gegen den Borkenkäfer, wenn alle anderen Möglichkeiten nicht genutzt werden können. Dabei sind strenge Vorgaben zu beachten.

Der Gemeindewaldaufseher berät und unterstützt die Waldeigentümer beim Erkennen von Borkenkäferbefall und der Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung. Er ist dabei auch Behördenorgan und muss die rechtzeitige Bekämpfung überwachen und der Behörde Missstände melden.

 

Sperrgebietstafeln beachten!

Die Saison der Radfahrer und Wanderer beginnt wieder und somit steigen auch die Unfallzahlen auf Forstwegen. Um dies zu verhindern, ist sehr wichtig, die forstlichen Sperrgebietstafeln zu beachten. Mir ist zu Ohren gekommen, dass viele ForststraßenbenutzerInnen Sperrgebietstafeln missachten. Im Wald abgesperrte Forstwege/Gebiete sind keinesfalls zu betreten, denn dort herrscht LEBENSGEFAHR! Daher ist auch ratsam, von Kettensägen-Geräuschen Abstand zu halten, um fallenden Bäumen aus dem Weg zu gehen.

Waldbesitzer, die von mir noch keine E-Mails bekommen, bitte ich um Kontaktaufnahme mit mir, damit ich euch immer über aktuelle Themen informieren kann.

Bei forstlichen Anliegen, wie z.B. Anmeldungen von Nutzungen, bin ich telefonisch erreichbar unter 0676 848536221 oder per E-Mail unter waldaufseher@koessen.tirol.gv.at

Danke für die Zusammenarbeit, euer Waldaufseher Moritz