Imposant ragen die beiden oliv-grünen Felsbrocken in die Höhe. Außen zeigen sie als Rohling ihre ursprüngliche Struktur, Wildheit, natürliche Schönheit. Nach innen hin sind sie geschliffen und ihr ganzer Reiz wird sichtbar. Grün schillernd, von weißen und gelbgrünen Schlieren durchzogen. Einzigartig wie die Natur. Zwischen den beiden Felsen scheint ein Kristall zu schweben. Als verbindendes Element. Edel allein schon durch seine Farbe und Struktur. Die Siegerskulptur des Wettbewerbs rund um die Gestaltung des Kreisverkehrs in Kössen.

Die Aufgabe des Wettbewerbs an die teilnehmenden Künstler war es, eine Skulptur zu schaffen, die auf das Naturjuwel Klobenstein und den Schmugglerweg, der derzeit neu gestaltet und erweitert wird, hinweist. Ein Kunstobjekt, das quasi als Landmark fungiert. Letztlich überzeugte der in Niederndorf lebende Künstler James Clay mit seiner Steinskulptur die Jury. Zwei Felsblöcke mit drei bzw. vier Metern Höhe aus Dorfergrün und dazwischen ein ein Meter großer Kristall. „Die Qualität dieses Projektbeitrages liegt in der Schlichtheit und Zeitlosigkeit des Entwurfes. Mit wenigen Mitteln wird eine Geschichte erzählt“, heißt es unter anderem im Juryprotokoll. „Es ist vor allem die originelle Idee dahinter, die die Jury begeistert hat“, erklärt Ortsentwicklungsobmann Hans Knoll. „Die beiden Felsblöcke aus Dorfergrün symbolisieren die Schlucht. Das Naturjuwel wird durch den Kristall dargestellt, wobei dieser auch für das wertvolle Schmugglergut stehen kann, das einst durch die Schlucht transportiert wurde.“ Die Steine aus Dorfergrün werden leicht zueinander versetzt aufgestellt. Dorfergrün ist ein farbechter Chloritgneis, der in Osttirol, genauer gesagt in St. Johann im Walde gewonnen wird. Durch sein Eigengewicht und die schrägen Flächen der beiden Felsen kommt das „Naturjuwel“, das durch einen Kristall symbolisiert wird, auf halber Höhe zwischen den beiden Felsen zu liegen. „In der Nacht wird der Kristall von unten bestrahlt, wodurch die Wirkung noch verstärkt wird“, erklärt Hans Knoll. Die Skulptur wird nicht zentriert, sondern etwas außerhalb der Mitte in Richtung Klobensteinschlucht positioniert. „Das soll zum einen als Richtungswegweiser dienen, zum anderen eine gewisse Spannung erzeugen.“ James Clay hat seine künstlerischen Spuren in Kössen bereits im Rahmen des Transformationsprojektes hinterlassen. Der 1958 in Kufstein geborene Künstler besuchte die Hochschule für angewandte Kunst in Wien und erhielt bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Etliche Objekte im öffentlichen Raum wurden von ihm geschaffen. Darunter Stein- und Holzskulpturen in Italien, Portugal, Sardinien, Kärnten und Tirol.

Der Wettbewerb rund um die Gestaltung des Kreisverkehrs in Kössen wurde gemeinsam mit dem TVB Kaiserwinkl durchgeführt. Da diese Landmark in der Förderschiene des Schmugglerwegs Klobensteinschlucht verankert ist, werden rund 75 Prozent der Baukosten gefördert. „Der Baubeginn ist nach Möglichkeit für Mai 2019 vorgesehen, wie Hans Knoll betont. Das von James Clay eingereichte Wettbewerbsmodell ist im Gemeindeamt ausgestellt.

Hans Knoll

Obmann Ortsentwicklungsausschuss