Less driving more butterflies – Europäische Mobilitätswoche

Eigentlich sind die meisten Autos Stehzeuge, denn den größten Teil des Tages stehen sie auf einem Parkplatz. Auf mein Auto trifft das generell meistens zu, da ich sehr wenig damit unterwegs bin. In der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22.9. gönnte ich meinem Auto wieder eine Woche frei, ließ es bereits zum zweiten Mal die gesamte Woche über vor dem Gemeindeamt stehen. In dieser Zeit verwandelten die Kids der Mittelschule mein „Stehzeug“ in ein fantastisches Kunstwerk, um auf unsere Stehfahrzeuge noch mehr aufmerksam zu machen. Sie verzierten es mit Slogans, wie „Less driving more Butterflies“, „Weniger Auto fahren, mehr Rad fahren“ und „Was wir heute tun entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht“.

Dieses Jahr war ich schon besser auf die autofreie Woche eingestellt und vorbereitet. Gewisse Fahrten, wie zum Beispiel zum Recyclinghof, wurden im Vorhinein erst gar nicht eingeplant. Die meisten Wege legte ich mit dem Fahrrad zurück. Gleichzeitig habe ich es auch vermieden, bei anderen mitzufahren, abgesehen von einer Ausnahme. Mit dem Bürgermeister und BeeCar ging es nach Bichlach. Insgesamt ist die Woche sehr gut gelaufen. Zum einen weil das wunderschöne Herbstwetter perfekt mitspielte und nicht einmal nass wurde, zum anderen, weil ich durch meinen Arbeitsplatz im Dorfzentrum nicht weit pendeln muss. Eingekauft habe ich ganz einfach lokal bei uns im Ort. Bezüglich dem Autoverkehr in Kössens sehe ich nach dieser bewussten autofreien Woche viel unausgeschöpftes Potential in unserer Gemeinde. Viele Wege innerhalb der Dorfgrenzen, gerade die kurzen Strecken unter zwei Kilometer, könnten von vielen ohne Auto zurückgelegt werden.

Die Zahlen bestätigen mein Bild im Kopf, wenn es um Verkehr geht: Seit 1990 ist im Verkehrssektor eine Zunahme der Treibhausgase um rund 57% zu verzeichnen und der Straßenverkehr ist Hauptemittent mit rund 30 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen in Österreich. Mobilität muss also neu organisiert werden, um unsere Emissionen zu reduzieren. Eines ist allerdings klar: Auf dem Land wird das Auto auch in Zukunft ein Mobilitätsbaustein bleiben. Es braucht zusätzlich ein Umdenken von allen mit vielen Alternativen wie Carsharing, den Ausbau des Radwegenetzes, bessere Öffi-Taktungen, kurze Wege zu Fuß sowie mit dem Rad (E-Bikes, Lastenräder) und den Umstieg aufs E-Auto. Doch auch mit dem E-Auto steht man im Stau, wie man in der Hochsaison im Sommer und Winter im ganzen Kaiserwinkl gut beobachten kann.

Energiereferentin Gabi Pertl

Quellen:

https://www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/mobilitaet/mobilitaetsdaten/verkehr-treibhausgase