Hochwasserschutz-Maßnahmen liegen im Zeitplan. Erste Baustellenarbeiten rund um das neue Bildungszentrum. Hinweise zum Schulweg. Nachmittagsbetreuung im Hort kommt an.

Das letzte Puzzleteil – Hochwasserschutz

Die Hochwasserschutzarbeiten im Bereich Klärwerk sind im vollen Gange und wir liegen derzeit perfekt im Zeitplan. Laut aktuellem Stand werden die Arbeiten wie geplant im Frühjahr 2024 beendet sein. Der alte Bauhof wurde bereits abgerissen und auch die Lagerboxen im Inneren des Klärwerks wurden entfernt, da die Mauern erhöht werden müssen. Noch heuer wird mit dem Brückenbauwerk begonnen. Erneuert wird zudem die Zufahrt zum Bauhof und Abwasserverband, damit diese Bereiche auch bei einem Hochwasser in der Höhe eines hundertjährigen Ereignisses (HW 100) ungehindert erreicht werden können. Da der Abwasserverband der größte Stromverbraucher in der Gemeindeinfrastruktur ist, planen wir auf dem neuen Dach eine großzügige PV-Anlage zu errichten, um auch hier auf erneuerbaren Strom zu setzen.

Der Hochwasserschutz im Bereich Klärwerk ist das letzte Puzzleteil der gesamten Hochwasserverbauung im Gemeindegebiet Kössen. Bereits 2016 wurden der Damm, die Pumpwerke und die Retentionsflächen adaptiert bzw. fertiggestellt und feierlich übergeben. Arbeiten, die in Summe 18 Millionen Euro kosteten und zu 90 Prozent von Land und Bund getragen wurden. Die Kosten für diese letzten Arbeiten belaufen sich auf rund 2,1 Millionen Euro, wobei von den Gemeinden Schwendt und Kössen nur 20 Prozent zu finanzieren sind. Der Großteil, 80 Prozent, werden je zur Hälfte von Bund und Land übernommen.

 

Bildungszentrum – die Bagger sind aufgefahren

Fast zeitgleich mit Schulbeginn starteten die Baumaßnahmen für das Kössener Bildungszentrum mit dem Abriss des einstigen Altenwohn- und Pflegeheims auf dessen Platz das neue Gebäude entstehen wird. Eine äußerst erfreuliche Entwicklung, nachdem der Projektstart im Juli plötzlich etwas in der Luft stand. Zum einen durch die explodierten Kosten am Bausektor in der letzten Zeit, zum anderen durch die niedriger als erwartet ausgefallenen Fördermittel. In den Sommerwochen hat sich die finanzielle Situation jedoch sehr positiv für unsere Gemeinde entwickelt. Durch Einsparungsmaßnahmen konnten wir die Gesamtkosten senken. Zum anderen hat unsere Hartnäckigkeit rund um die Fördermittelsituation Früchte getragen – die Fördermittel wurden aufgestockt. Über 40 Prozent des Gesamtvolumens werden nun aus Fördergeldern des Landes, des Bundes, der Abteilung Elementarbildung sowie dem Schul- und Kindergartenbaufonds beglichen. Ein derartiges Großprojekt ist für eine Gemeinde unserer Größe nicht einfach umzusetzen und zu finanzieren, da heißt es jonglieren und am Ball bleiben. Jetzt, wo diesbezüglich alles fixiert ist, können wir uns ganz auf die Bauarbeiten konzentrieren. So stehen, nach der Errichtung des Sozialzentrums für unsere ältere Bevölkerung, nun ganz die Kinder unserer Gemeinde im Mittelpunkt.

Danken möchte ich an der Stelle den Nachbarn für ihre kooperative Haltung. Uns ist bewusst, dass es zu Einschränkungen und Erschwernissen kommen wird, wir sind aber äußerst bestrebt, diese so gering wie nur möglich zu halten.

 

„Elterntaxis“ und der Schulweg

Unmittelbare Auswirkungen hat die Baustelle rund um das Kössener Bildungszentrum natürlich auch auf die Verkehrssituation. So wurde bereits mit 1. September eine Einbahnregelung eingeführt, um den Baustellenfahrzeugen eine geregelte Zu- und Abfahrt zu ermöglichen. Betroffen davon sind jetzt mit Schulbeginn natürlich all jene, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bzw. in den Kindergarten bringen. Und hier, nicht nur im Zusammenhang mit der Baustelle, ein Hinweis und eine große Bitte rund um die Bringung und Abholung der Kinder. Stichwort „Elterntaxis“. Leider bringen immer noch etliche Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schule, den Kindergarten und die Krabbelstube. Es ist klar, dass nicht alle den Weg zu Fuß bewältigen können, weil die Entfernung zu groß ist. Doch gerade bei Kindern im näheren Umfeld sollte es ein Ziel sein, zu Fuß zur Schule und wieder nach Hause zu gehen. Für Schulkinder stellt – wie Studien immer wieder bestätigen – die selbstständige Bewältigung des Schulwegs einen wichtigen Baustein in der Entwicklung und zur Steigerung des Selbstbewusstseins und der Selbstständigkeit dar. Kindergartenkinder müssen natürlich gebracht und abgeholt werden. Erfolgt dies zu Fuß, lernen die Kids quasi nebenbei ihren späteren Schulweg kennen. Gleichzeitig ist mir als Familienvater natürlich klar, dass es in der Früh ganz schön hektisch sein kann. Die Zeit drängt, vor allem wenn beide Eltern in die Arbeit gehen und da geht es mit dem Auto am schnellsten. Doch in dem Fall die große Bitte und der Hinweis, die Kinder nicht direkt zur Schule bzw. zum Kindergarten zu bringen, sondern einen der Parkplätze in unmittelbarer Nähe zu nutzen und die letzten Meter zu Fuß zu gehen. Zum einen stellt der Zu- und Abfahrtsverkehr eine Gefahr für all jene Kinder dar, die zu Fuß kommen, zum anderen ist so ein Verkehrschaos vorprogrammiert, was wieder unnötig Zeit und Nerven kostet. Durch die Baustelle und den zusätzlichen Baustellenverkehr wird die Situation in den kommenden Monaten natürlich noch verstärkt.

 

Kössener Kinderbetreuung

Auch heuer erfreut sich der Hort – die Nachmittagsbetreuung für Schulkinder in Kössen – großer Beliebtheit. Insgesamt 55 Kinder verbringen einen oder mehrere Nachmittage in der Woche im Hort. Zudem ermöglicht natürlich auch unser Nachmittagskindergarten berufstätigen Eltern eine geregelte und fachkundige Betreuung. Auch hier werden alle angebotenen Plätze genutzt. Zudem wird auch das Angebot des Kindergartenbusses wieder zahlreich genutzt. So werden gegen einen geringen Selbstbehalt Kindergartenkinder abgeholt, zum Kindergarten gefahren, dort von der Bushaltestelle in den Kindergarten begleitet. Mittags geht es wieder bestens betreut zum Bus und retour nach Hause. Den Familien unseres Orts derartige Unterstützungen anzubieten, ist uns als Gemeinde ein großes Anliegen.

Mit Oktober sind wir nun endgültig im Herbst angekommen. Zeit, um die Wanderschuhe auszupacken und die Natur in ihrem Herbstkleid zu genießen. Ich wünsche Ihnen allen viel Spaß und etliche erholsame Momente.

Ihr Bürgermeister