Erfolgreicher Abfall
 
Die ersten Kössener Kunst-, Kultur- und Umwelttage sorgten für reges Interesse und bildeten den Höhepunkt der „Transformationen+“

Was mit der Sanierung der einstigen Kössener Müll­deponie „Auwirtslacke“begann, endete am 26. und 27. April in den 1. Kössener Kunst-, Kultur- und Umwelttagen. „Zwei Tage, in denen wir den täglich produzierten Müll ganz konkret ins Bewusstsein holten und gleichzeitig der Kunst in Kössen einen besonderen Rahmen bo­ten“, erklärt Emanuel Daxer, der die Veranstaltung organisierte.
Den Auftakt zur 2-tägigen Veranstaltung bildete ein Fachseminar zum Thema Sanierung einer Mülldeponie, speziell zugeschnitten auf Bürgermeister und Gemeindebedienstete aus Tirol und den bayrischen Nachbargemeinden. „In Kös­­sen wurde die einstige Deponie ausgeräumt, in zahlreichen anderen Gemeinden schlummern aber noch etliche ,Abfallschatzgruben‘“, erläutert Emanuel Daxer.  > „Uns war es als Gemeinde ein Anliegen, das erworbene Wissen rund um die Auflösung der einstigen Mülldeponie weiterzugeben.“Die rege Teilnahme zeigte dabei deutlich, wie aktuell das Thema ist.

Klangreich ins Fernsehen
Welche Schätze unter Erde und Gras schlummern können, offenbarten die Kunstwerke, die im Rahmen des Projektes „Transformationen+“durch die Hand von über 20 Künstlern entstanden. Unter großem medialen Interesse wurde sodann auch der Achenweg, der sich durch die aufgestellten Abfall-Kunstwerke in einen Skulpturenweg verwandelte, eröffnet. Dem schlechten Wetter trotzten dabei nicht nur die zahlreich erschienene Presse, sondern auch bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Nach der feierlichen Segnung durch Pfarrer Alois Mayr und der Eröffnung des Weges, unter anderem durch Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe, verwandelte der Regen die geplante Begehung in eine Befahrung. Künstler erklärten dem interessierten Publikum die Ideen hinter ihren Werken. In der Alleestraße brachten die landesweit bekannten Künstler Ursula Beiler, James Clay und Paul Feichter Kunst zum Klingen. Eine Performance, über die sowohl Radio Tirol als auch ORF Tirol Heute im Rahmen der Veranstaltung berichteten. Den Abschluss des ers­ten Tages bildeten die Erstaufführung des Films „Transformationen+“über die Hintergründe der Entstehung der Kunstwerke und eine Podiumsdiskus­sion zum Thema „Wie viel Mensch verträgt die Erde noch“. Der Einladung zur Diskussion folgten unter anderem Ernst Schöpf, Vorsitzender des Tiroler Gemeindeverbandes, Grünen-Klubobmann Gebi Mair  sowie Dipl.Ing. Martin Steiner, dessen technisches Büro für Umweltschutz die Räumung der Auwirtslacke leitete.

Abfallkunst im VZK
Bilder fotografiert und bearbeitet von Hubert Bernard und Fundstücke aus der Auwirtslacke ließen im VZK die beiden Tage hindurch in die einstige Deponie eintauchen. Zu dem Abfall der Vergangenheit gesellte sich Müll der Gegenwart in Form einer Bilderstrecke und Gegenständen, die bei der heurigen Dorfreinigungsaktion ans Tageslicht kamen. Daneben wiesen eine Projektarbeit der NMS Kössen zum Thema „Die größten Müllberge der Welt“und Bastelarbeiten der Kinder der VS Bichlach auf das allgegenwärtige Abfallproblem hin. „Das Feedback zu den beiden Veranstaltungstagen war mehr als positiv“, so Emanuel Daxer. „Wobei ein großer Dank allen Helfern und Künstlern gebührt.“

Täuschend echt
 
Neue Ausstellung im Kössener Gemeindeamt

Im ruhig dahinfließenden Wasser spiegelt sich das Blättermeer. Grün in allen Schattierungen. An der Brücke dringen Sonnenstrahlen in das Naturparadies. Schattenspiele. Lichtreflexe. Was aussieht wie ein Foto, ist in Wirklichkeit gemalt.
„Die Brücke“ist nur eines der Bilder von Ingeborg Radler, die ab dem 7. Juni Natur und Farbenvielfalt in das Gemeindeamt Kössen bringen. „Eine ganz besondere Ausstellung, die perfekt zum Frühsommer passt“, zeigt sich Kunstausschussobmann Emanuel Daxer begeistert.
Die Werke von Ingeborg Radler haben eine weite Reise hinter sich. Die gebürtige Tirolerin lebt seit 1965 in Schweden. In eine Künstlerfamilie hineingeboren, wurde ihr Talent sehr schnell entdeckt. Ihre Mutter förderte gemeinsam mit Künstlerkollegen die Tochter. Nach ihrer Übersiedlung nach Schweden besuchte Ingeborg Radler Abendkurse und eröffnet 1985 ihre erste von inzwischen über 50 Ausstellungen.
Neben ihren realistischen Naturbildern ist mit der Reihe „Composition“im Kössener Gemeindeamt die zweite Stilrichtung zu sehen, der sie sich mit großer Leidenschaft widmet. „Wer in diese besondere Farbenwelt von Ingeborg Radler eintauchen möchte, ist herzlich zur Vernissage am 7. Juni ab 19:00 Uhr eingeladen. An diesem Abend wird die Künstlerin persönlich anwesend sein“, freut sich Emanuel Daxer. Im Anschluss kann die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Gemeindeamtes bis Mitte Juli besucht werden.
Emanuel Daxer
Obmann Kunstausschuss