Knapp 200 Jahre nach seiner Ausrottung kehrte der fleißige Landschaftsgestalter wieder heim und erobert sich seine früheren Lebensräume in Tirol zurück.
Auch bei uns in Kössen, besonders am Kapellbach (neben der B172) ist die Anwesenheit des Bibers nicht zu übersehen.

Der Biber zählt zu den bedrohten Tierarten Europas, weshalb er und sein Lebensraum gesetzlich streng geschützt sind. Er ist unser größtes heimisches Nagetier, lebt meist in Fließgewässern und gestaltet diese und deren Umgebung aktiv mit wie kein anderes Tier. Er fällt Bäume, baut Dämme und gräbt Röhren. Seine Aktivitäten sind durchaus wünschenswert, denn durch seine Dämme entstehen kleine Biberteiche. Diese führen wiederum zu einer Verringerung der Fließgeschwindigkeit des Gewässers, der Grundwasserspiegel wird angehoben und die Wasserdynamik bei Starkregen wird reguliert.

Viele andere Tierarten wie z.B. Frösche, Molche, Libellen, Vögel sowie Fische profitieren von den neu angelegten „Biberteichen“. Somit schaffen Biber zusätzlich neue Lebensräume für teils bedrohte Tier- und Pflanzenarten, die unserer Natur zu Gute kommen.

Doch vieles hat sich in den letzten zwei Jahrhunderten verändert. Naturnahe Gewässer sind im dicht besiedelten Talraum selten geworden, unser Wissen über und unser Verständnis für diesen Nager sind verloren gegangen. Es entstehen Konflikte zwischen den Lebensraumansprüchen des Bibers und den Nutzungsansprüchen des Menschen.

Bezüglich den Biberaktivitäten steht die Gemeinde Kössen stets in Kontakt mit dem Biberbeauftragten Philipp Larch. Gemeinsam mit dem Bauhof werden Konfliktbereiche besichtigt und weitere Prozesse eingeleitet, um diese möglichst zu entschärfen.