Borkenkäfergefahr
Durch die enormen Neuschneemengen im Jahr 2019 kam es zu einer größeren Schneedruckholzmenge in Kössen. Diese wurde zum größten Teil aufgearbeitet und entfernt. Es sind noch vereinzelt Bäume, die im Wald liegen. Diese sollten so rasch wie möglich aufgearbeitet und aus dem Wald abtransportiert werden.  Obwohl wir momentan in einer schwierigen Situation mit der Covid 19 Pandemie sind, muss diese Arbeit durchgeführt werden, um eine Massenvermehrung des Borkenkäfers zu verhindern.

Der vermeintlich milde Winter mit geringen Schneelagen kann den überwinternden Käfern nicht viel anhaben. Die Populationen wurden durch diese Witterungseinflüsse im Winter nicht wesentlich verringert. Man könnte sagen, dass die Käfer im Winter „chillen“. Sobald es nun wärmer wird, starten sie aber wieder ihre Aktivitäten. Um dagegen anzukämpfen, ist so bald als möglich das restliche und neue Schneedruck- und Windwurfholz aufzuarbeiten und so schnell wie möglich aus dem Wald zu transportieren.

In weiterer Folge den Befall so früh als möglich zu erkennen, welcher sich anhand von Bohrmehl am Stammfuß, Harzfluss, Spechtaktivitäten im oberen Stammbereich oder an der beginnenden Verfärbung der Krone erkennen lässt. Wird erkannt, dass es sich um befallene Individuen handelt, so hat der Waldeigentümer die Verpflichtung,dieseunverzüglich aufzuarbeiten und aus dem Wald zu transportieren oder bekämpfungstechnisch(z.B. durch Entrinden) zu behandeln. Der Eigentümer muss durch die Maßnahme sicherstellen, dass keine Gefahr für eine Massenvermehrung auftritt. Andernfalls sieht sich die Behörde gezwungen, ein Verfahren einzuleiten.

Als Vorbeugung gilt es in erster Linie, gesunde, arten- und strukturreiche Mischbestände aufzubauen. Daneben ist auch eine entsprechende saubere Waldwirtschaft erforderlich. Darunter versteht man unter anderem, dass neben den befallenen Individuen auch jegliches bruttaugliche Material aus dem Wald entfernt werden muss, um keine neuen Verbreitungs- und Angriffspunkte zu schaffen.

Besonders wichtig sind diese Maßnahmen in Bezug auf die sich ändernden Klimaverhältnisse. Unsere Brotbaumart Fichte gerät dabei immer mehr unter Druck und wird dadurch anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Durch eine hohe Baumartenvielfalt und eine vielschichtige Struktur auf kleinem Raum (plenterartig) erhöht man nicht nur die Widerstandsfähigkeit der Wälder, sondern es lässt sich ein Ausfall einzelner Baumarten leichter verkraften.

Bei weiteren Fragen zum Thema Borkenkäfer-Bekämpfung und Vorbeugung steht Ihnen der Waldaufseherder Gemeinde Kössen oder die Bezirksforstinspektion Kitzbühelals Ansprechpartner gerne zur Verfügung.