Der Sozialzentrum-Bau wurde pünktlich wieder aufgenommen. Fertigstellung des neuen Recyclinghofs Kaiserwinkl rückt näher. Kaiserwinkl Service Karte kommt voraussichtlich im Mai. Vorausblick auf 2022 bezüglich Neubau Volksschule/Kindergarten sowie weitere Einheiten für Betreutes Wohnen.

 

Arbeitsauftakt im zukünftigen Sozialzentrum

Pünktlich am 10. Jänner starteten im Sozialzentrum Kössen-Schwendt wieder die Bauarbeiten. Im Februar werden die Maler bereits mit dem ersten Anstrich beginnen. Läuft alles weiter wie vorgesehen, können mit November/Dezember die Umzugswagen anrollen und das Weihnachtsfest 2022 kann bereits im neuen Haus gefeiert werden.

Besonders erfreulich ist, dass neben dem perfekten Baufortschritt auch die Finanzierung wie geplant vonstatten geht. Obwohl mitten in den Bauarbeiten über die Baubranche eine Teuerungswelle hereinbrach, konnten wir die Kostensituation für unseren Bau stabil halten. So kommt es, dass wir die erste Kostenschätzung von 2018 nur um sieben Prozent übertreffen, wobei diese sieben Prozent auf notwendige Adaptierungen und Verbesserungen zurückzuführen sind. Beispielsweise wurde das Angebot des Betreuten Wohnens im Sozialzentrum erweitert. Die Größe der Arztpraxis wurde von 150 m² auf über 300 m² verdoppelt, nachdem wir mit Dr. Ulrike Forst und Dr. Felix Heyenböck gleich zwei Ärzte gefunden werden konnten, die diese Praxis zukünftig führen werden. Sehr zu Gute kommen uns auch die extrem hohen Fördermittel, die wir erzielen konnten. So wird der Bau des Sozialzentrums zu rund 60 Prozent durch Gelder des Landes und Bundes finanziert. Wir als Gemeinde profitieren hier von Zuwendungen aus der sogenannten Bundesmilliarde. Über fünf Millionen Euro wurden vom Land zur Verfügung gestellt, zusätzliche 4,5 Millionen Euro stammen aus der Tiroler Wohnbauförderung. Eine aktuelle Beurteilung der zuständigen Aufsichtsbehörde über die finanzielle Situation, die uns noch 2021 erreichte, ist dementsprechend äußerst positiv.

 

Recyclinghof biegt in die Zielgerade 

Äußerst positiv zeigt sich auch der Baufortschritt des Recyclinghofs Kaiserwinkl. Auch hier gehen die Bauarbeiten zügig weiter und Dank der guten Zusammenarbeit mit den Gemeinden Walchsee und Schwendt schauen wir mit großer Freude der Eröffnung in diesem Frühjahr entgegen. An dieser Stelle möchte ich einen ganz herzlichen Dank an Erwin Schweinester und unsere Bauhofmitarbeiter aussprechen, die sich äußerst engagiert in dieses Projekt einbringen.

Wie beim Sozialzentrum konnten wir auch für den Recyclinghof eine hohe Förderquote erzielen. So liegt das Finanzierungsvolumen für die drei Gemeinden bei 1,7 Millionen Euro. Die restlichen Kosten – 40 Prozent – werden über Fördermittel des Landes finanziert.

Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den Gemeinden Walchsee und Schwendt haben wir uns zudem entschlossen, als Energiegenossenschaft den Betrieb der gesamten Photovoltaikanlage, die auf dem Recyclinghof angebracht wird, selbst in die Hand zu nehmen und keinem ausgelagerten Anbieter zu übergeben. Die An­lage auf dem Dach wird im Endausbau 250 kW Peak erzeugen. Dies ist die Grundlage für die Energiegenossenschaft, die zu­künftig weiter ausgebaut werden soll.

Auch bei anderen kommunalen Gebäuden nutzen wir als Gemeinde in Zukunft den Strom aus der Sonnenenergie. So ist etwa eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Sozialzentrums geplant. Auch für die Mittelschule werden wir auf diese Energieform setzen, da Photovoltaikanlagen für derartige Gebäude ideal sind.

Die Energie wird während des Tages erzeugt und auch benötigt. Aus diesem Grund planen wir zudem für das neue Volksschul-/Kindergartengebäude eine derartige Anlage.

 

Kaiserwinkl Service Karte

Im Zuge des neuen Recyclinghofs Kaiserwinkl wird in den drei Gemeinden – Kössen, Walchsee, Schwendt – auch eine smarte Service Karte eingeführt. Die so­genannte „Kaiserwinkl Service Karte“ berechtigt alle Bürger der drei Gemeinden zur Zufahrt und Nutzung des neu entstehenden Recyclinghofs Kaiserwinkl. Auch die Zahlung des Sperrmülls erfolgt künftig mittels dieser Karte. Zudem kann Grünschnitt dadurch auch außerhalb der Öffnungszeiten abgegeben werden. Nähere Informationen erhalten Sie gemeinsam mit der Karte via Post. Übermittelt wird die Kaiserwinkl Service Karte voraussichtlich im Mai, damit alle Bürger gleich vom Eröffnungstag an den neuen Recyclinghof nutzen können. Jeder Haushalt erhält eine Karte, die auf den jeweiligen Haushaltsvorstand ausgestellt ist. Weitere Karten sind beim Meldeamt erhältlich.

Das Besondere: Die Karte setzt sich aus verschiedenen Funktionen bzw. Bausteinen zusammen. Das heißt, jede Gemeinde kann individuell die Karte auch für andere Bereiche nutzen. So ist etwa die Verwendung für die kostenlose Kaiserwinkl Parkraumbewirtschaftung angedacht.

Vom Land Tirol wird dieses Projekt als Leuchtturmprojekt im Bereich Digitalisierung gefördert und entsprechend finanziell unterstützt. Bereits umgesetzt wurde ein derartiges digitales Kartensystem vergangenen Herbst durch die Stadt Kufstein. Die Erfahrungen sind äußerst positiv.

 

Volksschule und Kindergarten in den Startlöchern

Bezüglich Neubau Volksschule / Kindergarten startete noch kurz vor Weihnachten die Ausschreibung des Architektenwettbewerbs. Die Fachjury zur Beurteilung der Bauvorschläge wurde bereits festgelegt. Die drei Fachjuroren kommen dabei aus Oberösterreich, Salzburg sowie Tirol und haben alle umfangreiche Erfahrungen mit dem Schul- und Kindergartenbau. Ein Wissen, das uns bei der Wahl des für uns perfekt passenden Vorschlags sehr nützlich sein wird. Der Architektenwettbewerb wird sich über die nächsten Wochen erstrecken. Mit einem Ergebnis ist bis zum Sommer zu rechnen. Bis in den Herbst hinein soll zudem der Generalplaner fixiert sein, mit dem die Umsetzung des Neubaus erfolgen wird.

Mit dem Architektenwettbewerb zum Neubau der Volksschule und des Kindergartens stehen wir nun also in den Startlöchern für das zweite Kössener Großbauprojekt innerhalb von nur drei Jahren. Für eine Gemeinde wie unsere eine Herausforderung, die wir allerdings sehr gut durchdacht und durchgerechnet haben. Die Zahl der Kinder ist in Kössen in den letzten Jahren erfreulicherweise laufend angestiegen. Damit nahm natürlich auch der Bedarf an Kindergartenplätzen zu. Inzwischen ist die Anzahl der Räumlichkeiten zu gering; vor allem mit dem Blick in die Zukunft und die für Kössen positive Bevölkerungsentwicklung durch zahlreiche junge Familien. Nach einer hochbautechnischen Begutachtung des Volksschulgebäudes  wurde festgestellt, dass eine Sanierung des bestehenden Gebäudes einen unverhältnismäßig hohen technischen und finanziellen Aufwand bedeuten würde, um den für Neubauprojekten gestiegenen Anforderungen zu entsprechen.

Neben der damit dringenden Notwendigkeit einer neuen Volksschule bzw. eines neuen Kindergartens spricht die momentane Situation am Finanzmarkt eine ganz klare Sprache. Das Zinsniveau ist so niedrig wie noch nie, das heißt, dass die Kreditzinsen fast bei Null liegen. Seit Jahrzehnten war es noch nie so günstig, einen Kredit mit attraktiver Fixzinsvereinbarung aufzunehmen. Seit langem standen die Zeichen noch nie so stark in Richtung Investieren. Dazu kommt, dass natürlich auch dieser Neubau wieder vom Land gefördert wird, was den Kostenaufwand für uns als Gemeinde einmal mehr deutlich verringert.

Von großem Vorteil ist sicher auch die Erfahrung, die wir, allen voran durch den Bau des Sozialzentrums sowie durch die anderen Bauprojekte, in den letzten Wochen, Monaten und Jahren erlangen konnten.

 

Angebot für Betreutes Wohnen wächst

Das hohe Interesse an Betreutem Wohnen hat uns bereits während des Baus des Sozialzentrums bewogen, eine kleine bauliche Änderung vorzunehmen, um so die geplanten acht Einheiten um zwei zu erhöhen. Alleine im Sozialzentrum stehen damit ab Ende 2022 zehn derartige Wohnungen zur Verfügung. Da wir aufgrund der Anfragen feststellten, dass durchaus weiterer Bedarf besteht, gelang es uns, durch hartnäckiges Vorgehen als Gemeinde, weitere zwölf Einheiten für Betreutes Wohnen vom Land zugesprochen zu bekommen – keine Selbstverständlichkeit, denn Gemeinden können nicht nach Belieben Betreute Wohneinheiten schaffen. Die Kapazitätsobergrenzen werden vom Land festgelegt, die Bedarfsprüfung und Genehmigung erfolgt jeweils durch die Abteilung Soziales des Amtes der Tiroler Landesregierung. Neben dem Bedarf müssen auch spezielle Grundleistungen von der Gemeinde angeboten werden können. Von der Durchführung eines monatlichen Beratungsgesprächs in der Wohnung über die Organisation von regelmäßigen sozialen Angeboten und Aktivitäten bis hin zur Vermittlung haustechnischer Serviceleistungen, wie etwa Kleinreparaturen. Die Wohneinheiten selbst müssen speziell beschaffen sein – so handelt es sich um eigens für das Betreute Wohnen geschaffenen, barrierefrei ausgestatteten und leistbaren Wohnraum.

Bei uns in Kössen sind die zusätzlich genehmigten Einheiten im neu entstehenden Raiffeisenprojekt untergebracht. Der Spatenstich dazu soll noch heuer erfolgen. Die Gemeinde Kössen agiert dabei als Projektpartner, mietet die Wohneinheiten an und vermieten sie entsprechend weiter. Voraussichtlich Ende 2023 stehen damit in Kössen insgesamt 22 Einheiten für Betreutes Wohnen zur Verfügung, wobei der zukünftige Betrieb dieser Wohnungen vom Land gefördert wird.

Trotz unserer umfangreichen Baumaßnahmen stehen wir als Gemeinde auf finanziell soliden Beinen. Die Handlungsfähigkeit bleibt auch weiterhin erhalten. Dadurch können wir weiterhin gestalten und nicht nur verwalten. Ein Punkt, der uns vor dem Start des Neubauprojektes Volksschule / Kindergarten besonders wichtig war. Dies auch, da wir als Gemeinde nicht nur Pflichten gegenüber den Gemeindebürgern haben, sondern auch gegenüber mittlerweile 106 Dienstnehmern. In diesem Zuge sage ich allen Mitarbeitern ein herzliches Danke für ihre Arbeit und blicke zuversichtlich auf die Aufgaben, die uns 2022 bevorstehen.

Ihnen allen wünsche ich das Beste für 2022.

Ihr Bürgermeister
Reinhold Flörl