Vom Restmüll auf Wanderschaft und Gassisackerl auf Abwegen bis zu leinenlosen Hunden.

Müll ist ein leidiges Thema, keiner will sich damit beschäftigen, aber überall fällt er an. Rund um die Abfallentsorgung kommt es dabei immer wieder zu Problemen, teils aus Unwissenheit, teils aus Bequemlichkeit. „Aktuell gibt es in Kössen zwei Abfall-Hotspots“, erklärt Bürgermeister Reinhold Flörl. Öffentliche Abfallbehälter und Gassisackerl. „Vorab möchte ich aber all jenen danken, die mitdenken und damit zu einem schönen und sauberen Kössen beitragen“, so Reinhold Flörl.

Restmüll in öffentlichen Müllbehältern
Halbe Auto-Fußmatten, Küchenschwämme, zusammengeschnürte Müllsäcke mit klassischem Restmüllinhalt. Immer öfter wurde in den vergangenen Wochen privater Hausmüll in den öffentlichen Mülleimern im Bereich Post, SPAR und Veranstaltungszentrum-Bushaltestelle vorgefunden. „Abgesehen davon, dass es unschön anzusehen ist und eine Mehrarbeit verursacht, ist die Entsorgung des Hausmülls in den öffentlich aufgestellten Abfallbehältern ein Verstoß gegen das Abfallwirtschaftsgesetz, der zu empfindlichen Geldstrafen führen kann“, klärt Erwin Schweinester, Obmann des Umweltausschusses, auf. Öffentlich aufgestellte Mülleimer – beispielsweise bei Parkbänken, an Parkplätzen oder auch bei Bushaltestellen – dienen ausschließlich der Entsorgung des unterwegs anfallenden Abfalls. „Darin liegt auch der Grund für die Errichtung dieser Abfalleimer. Abfall, der ,im Gehen‘ anfällt, soll nicht auf der Straße landen, sondern darin entsorgt werden“, so Erwin Schweinester. Landen ganze Müllsäcke in diesen öffentlichen Abfalleimern, liegt der Verdacht nahe, dass Hausmüll entsorgt wird, ein illegales Unterfangen. „Nach dem Abfallwirtschaftsgesetz ist jeder Bürger verpflichtet, Hausmüll ordnungsgemäß zu trennen und über die öffentliche Müllabfuhr in den extra dafür vorgesehenen Behältern zu entsorgen“, erklärt Reinhold Flörl und ergänzt: „Derzeit setzen wir noch auf Aufklärung, sollten derartige Fälle aber weiterhin auftreten, sind wir gezwungen, gegen die Müllsünder vorzugehen.“

Das Gackerl ins Sackerl und das Sackerl in den …?
Im Gemeindegebiet Kössen wurden inzwischen über 50 Gassisackerlstationen errichtet. Es ist äußerst erfreulich, dass die Gassisackerl in Kössen derart gut angenommen werden. Das Gackerl landet wie vorgesehen im Sackerl, nur dann geht der rote Faden bei einigen Hundehaltern leider verloren. „Einige Herrl und Frauerl entsorgen das abgepackte Gackerl lieber in der Botanik, anstelle es bis zum nächsten Mülleimer mitzunehmen. Inzwischen haben wir bereits die Farbe der Sackerl von grün auf rot gewechselt, um die Hemmschwelle etwas zu erhöhen, da das leuchtend rote Sackerl nicht einfach so im Gras verschwindet. Allerdings trägt dies immer noch nicht bei jedem Hundehalter Früchte“, so Erwin Schweinester. „Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle allen Hundehaltern danken, die den Kot ihrer Hunde korrekt entsorgen.“

An die Leine
Wir sind mitten in der Wandersaison. Eine perfekte Möglichkeit, um unsere Natur zu genießen. Berge bieten eine besondere Art von Freiheit, ein Freiheitsgefühl, das viele Hundebesitzer auch ihren Vierbeinern gönnen möchten und sie frei laufen lassen. Aus diesem Grund weisen wir einmal mehr auf die Gefahren hin, die durch freilaufende Hunde entstehen.

Auf den Almen finden sich viele Mutterkühe. Für sie ist der Unterschied zwischen Hund und Wolf nicht erkennbar, weshalb sie äußerst aggressiv reagieren, um ihre Kälber zu schützen.
Da fast auf jeder Alm Kühe gehalten werden, sind bei Wanderungen mit einem freilaufenden Hund Konflikte vorprogrammiert. Den Vierbeiner anzuleinen, sollte selbstverständlich sein und das nicht nur wegen der Kühe, sondern auch wegen Wildtieren wie Reh oder Hirsch. Wobei auch zu beachten ist, dass selbst ein Hund an einer Leine in den Augen von Mutterkühen eine Gefahr darstellt.
Bei einem Zusammentreffen mit Kühen ist eine größtmögliche Distanz einzuhalten. Vor allem sollte man nicht mitten durch die Herde gehen. Kommt es zu einer gefährlichen Situation, ist es das Beste, den Hund augenblicklich von der Leine zu lassen.
„In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Leinenpflicht in vielen Bereichen Kössens hinweisen“, so Reinhold Flörl. Im Ortszentrum und auf stark frequentierten Wegen sind Hunde an die Leine zu nehmen. Die genauen Bereiche und Wege sind in der Leinenzwangverordnung der Gemeinde Kössen festgehalten und auch in zugehörigen Übersichtskarten gekennzeichnet. Die Karten sind auf der Homepage der Gemeinde Kössen angeführt:
https://www.koessen.tirol.gv.at/Buergerservice/Informationen/Verordnungen
bzw. können in der Gemeinde eingesehen werden. Zudem sind die Bereiche beschildert.
Eine Nichteinhaltung der Leinenzwangverordnung kann genauso wie die Unterlassung der Hundekot­entfernung Geldstrafen zur Folge haben.

Man kann davon ausgehen, dass niemand gerne an roten Gassisackerl vorbei spaziert oder neben überfüllten Abfalleimern auf den Bus wartet. Genauso wenig freut es uns, derartige Dinge zur Anzeige zu bringen. Deshalb bitte ich
um Mitarbeit, damit Kössen für uns alle attraktiv bleibt.

Ich wünsche Ihnen noch wundervolle Sommermomente.

Ihr Bürgermeister
Reinhold Flörl