Vom 26. bis zum 27. April finden die 1. Kössener Kunst-, Kultur-, und Umwelttage statt
Säbel, Fahrräder, Schläuche, Matratzen, Hinweistafeln, Autotüren. Sogar ein altes Ortsschild von Kössen kam bei der Aushebung der ehemaligen Mülldeponie bei der Auwirtslacke zum Vorschein. „In den Betriebsjahren der Deponie von 1920 bis 1985 hatte sich einiges an Abfall angesammelt. Sowohl an Menge als auch an kuriosen Stücken“, erzählt Kunstausschussobmann Emanuel Daxer. Eine Fundgrube, gefüllt mit Überraschungen, mit deren Auflösung am 30. Juni 2014 begonnen wurde. Die Zahlen rund um die Aufarbeitung der Mülldeponie sprechen da – bei eine mehr als deutliche Sprache.
Von Helmen und Säbeln
Rund 50.800 m3 Aushubmaterial, das entspricht etwa 20 gefüllten olympischen Schwimmbecken, wurden entsorgt. An die 4.300 Fuhren, vom Traktorengespann bis zum 40 t- Sattel-LKW waren dafür notwendig. In Summe verschlang die Sanierung ca. 1,35 Millionen Euro. 100 Mitarbeiter, darunter 56 Asylwerber, waren an den 15 Monate dauernden Arbeiten beteiligt. „Arbeiten, die aufgrund der Hochwasserschutzmaßnahmen unumgänglich geworden wa – ren. Diesbezüglich gilt Martin Steiner vom Technischen Büro für Umweltschutz – TBU ein großer Dank für die Leitung des Projektes“, erklärt Emanuel Daxer. „Interessant war vor allem, wie viele historische Objekte, Zeugen des früheren Lebens in Kössen, dort unter der Erde zu finden waren. Säbel, Waffen, Helme und vieles mehr. Unser größtes Bestreben war, dass etwas zurückbleibt. Ein künstlerisches Mahnmal, das auf unseren Umgang mit Müll hinweisen soll.“ Das Ergebnis: Transformationen+. Die Gestaltung eines Themenweges, der auf das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt aufmerksam macht. Kunstwerke, entstanden aus dem Müll der Auwirtslacke, die jetzt den Weg entlang der Retentionsfläche säumen. Ein Projekt, das vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, dem Land Tirol und der Europäischen Union unterstützt wurde. Ein in Tirol einzigartiges Leader-Projekt, das nun als Vorzeigeprojekt für andere Gemeinden dient, die vor einer ähnlichen Herausforderung stehen.
Präsentation im April
„Wir sind besonders stolz, dass aus diesem Grund im Rahmen der 1. Kössener Kunst-, Kultur- und Umwelttage ein Fachseminar speziell für Bürgermeister und Gemeindemandatare aus Salzburg, Bayern und Tirol hier bei uns in Kössen stattfindet“, so Emanuel Daxer.
Am gleichen Tag öffnet im VZK auch die Ausstellung rund um die Sanierung der Auwirtslacke ihre Tore. Ein spannender Einblick auf kuriose Fundgegenstände, Informationen zum Thema Müll, Müllvermeidung und -trennung bis hin zur Erstaufführung des Dokumentarfilms „TRANSFORMATIONEN+“. Eröffnet wird im Zuge der 1. Kössener Kunst-, Kultur- und Umwelttage auch der Skulpturenweg, dessen Kunstwerke aus Müllstücken entstanden. „Wenn vergessene Schätze geborgen werden, wenn aus Müll Neues entsteht, wenn nicht mehr Gebrauchtes in neuem Glanz erstrahlt, sich vom „Nichts zum Sein“ entwickelt, dann sind ,Transformationen+‘ geboren“, blickt Emanuel Daxer der Veranstaltung entgegen. „Alle Beteiligten laden Interessierte herzlich zu den einzelnen Programmpunkten ein.“ Die 1. Kössener Kunst-, Kultur- und Umwelttage finden in Zusammenarbeit mit den Ausschüssen Umwelt, Kunst und Kultur, der Kulturschmiede Kaiserwinkl, dem Präsidenten des Tiroler Gemeindeverbands Ernst Schöpf, TBU Geschäftsführer Martin Steiner sowie Kössens Bürgermeister Reinhold Flörl und allen Kössener Gemeinderäten statt.
Emanuel Daxer Obmann Kunstausschuss
1. Kössener Kunst-, Kultur- und Umwelttage 26. & 27. April
26. April
9:30-12:30 Uhr „Verräumen des ehemaligen Gemeindemüllplatzes“ Fachseminar für Gemeindemandatare (Geschlossene Veranstaltung)
14:00 Uhr Eröffnung der Umwelt-Ausstellung – Fotos, Fundstücke und interessante bis hin zu kuriosen Fakten rund um die Aufarbeitung der ehemaligen Mülldeponie – Veranstaltungszentrum Kaiserwinkl (VZK)
15:00 Uhr Eröffnung des Skulpturenwegs an der Staffenbrücke durch Landes- und Gemeindevertreter 15:45 Uhr Segnung des Skulpturenwegs
16:00 Uhr Begehung des Skulpturenwegs gemeinsam mit den Künstlern
18:00 Uhr Erstaufführung des Dokumentarfilms „TRANSFORMATIONEN+“ im VZK. Eintritt frei!
19:00-20:00 Uhr Podiumsdiskussion zum Thema „Wie viel Mensch hält die Erde noch aus?“ mit Künstlern sowie Vertretern aus Politik und Fachkreisen. „Bürger fragen – Veranstalter antworten“ zum Fazit der „1. Kössener Kunst-, Kultur- und Umwelttage“
27. April
9:00-12:00 Uhr Umwelt-Ausstellung – Fotos, Fundstücke und interessantes bis hin zu kuriosen Fakten rund um die Aufarbeitung der ehemaligen Mülldeponie – Veranstaltungszentrum Kaiserwinkl (VZK)
10:00 Uhr Filmvorführung „Transformationen+“
Für alle Programmpunkte gilt: Eintritt frei!
